Das YAY Bielefeld hat eine bewegte und inspirierende Geschichte, die eng mit der Entwicklung queerer Treffpunkte in Bielefeld verbunden ist. Die Ursprünge reichen zurück in die 1990er Jahre, als engagierte Ehrenamtliche den schwul-lesbischen Treff Café Uferlos ins Leben riefen. Dieser Treff fand in den Räumlichkeiten des Jugendzentrums Kamp statt und war ein wichtiger Ort für Austausch und Gemeinschaft.
Anfang der 2000er Jahre wurde das Café Uferlos in Café Farbenfroh umbenannt, blieb jedoch weiterhin ein ehrenamtlich geführter Treffpunkt für schwul-lesbische Jugendliche. Damals lag die Altersgrenze bei 26 Jahren, und der Treff fand einmal wöchentlich statt. Ein Großteil der Besucher*innen waren schwule Jugendliche, die hier einen sicheren Raum für ihre persönliche Entwicklung und den Austausch mit Gleichgesinnten fanden.
Ein entscheidender Wendepunkt kam im Jahr 2015: Die Ehrenamtlichen des Café Farbenfroh suchten gemeinsam mit der Queeren Jugend NRW Unterstützung, um den Treffpunkt auf eine professionellere Grundlage zu stellen. Sie wandten sich an die Bereichsleitung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Falken Bielefeld e.V. Gemeinsam wurde ein Projektantrag für die Schaffung einer halben hauptamtlichen Stelle gestellt. Im Mai 2015 bewilligte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Förderung, und der Treff erhielt unter der Trägerschaft der Falken eine neue Basis. In dieser Phase wurde der Treff in Beginn umbenannt.
Im Jahr 2019 folgte ein weiterer Meilenstein: Der Treff erhielt den heutigen Namen Young and Yourself (YAY), um die Identität und die Zielgruppe des Angebots noch klarer zu reflektieren. Zeitgleich wurde eine zusätzliche Fachkraftstelle geschaffen, um das Angebot zu erweitern. Diese neue Stelle leitete das sogenannte T-Café*, ein spezifisches Angebot für trans* und nichtbinäre Jugendliche, das als Ergänzung des YAY-Angebots diente. Im Jahr 2022 wurde das T*-Café organisatorisch vollständig in das YAY integriert, wodurch der Treff als umfassender Schutzraum für alle queeren Jugendlichen weiter gestärkt wurde.
Ein bedeutender Fortschritt wurde auch in der Finanzierung erreicht: Während das YAY zunächst über Projektförderungen finanziert wurde, wird es mittlerweile durch eine Strukturförderung getragen. Das bedeutet, dass das YAY heute fest in den Strukturen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit verankert ist und langfristig finanziell gesichert als Treffangebot bestehen kann.
Das YAY Bielefeld ist somit nicht nur ein wichtiger Ort für die queere Jugend der Region, sondern auch ein Beispiel für das Engagement und die Zusammenarbeit vieler Menschen, die sich für Vielfalt, Akzeptanz und Chancengerechtigkeit einsetzen.